Cantagalo

Ceara


„Wir sind elend und werden immer elender, weil wir uns und die Welt um uns herum zu ernst nehmen. Dann hören wir auf, miteinander zu spielen, und darum sind wir elend. Denn wir vereinzeln und verlieren einander, und damit verlieren wir uns selbst. Unsere Aufgabe also ist, wieder zu wissen, dass alles nur Spiel ist (auch Liebe und Tod) nicht im Sinne von Illusion, sondern der Sinngebung des Sinnlosen. Diese Aufgabe können wir lösen, denn der Mann auf der Straße führt uns die Lösung täglich vor Augen. Indem er arbeitet, als ob er spielen würde und um spielen zu können, und indem er spielt, als ob er arbeiten würde, beweist er, dass das echte brasilianische Wesen noch gewaltig atmet. Wie wir die Aufgabe lösen können, steht angesichts der Gewalt des Fortschritts, seines verbissenen Ernstes und des Ernstes der Fremden Welt noch offen. Lasst uns also unsere Sorge in schöpferisches Spiel verwandeln“   (Vilem Flusser, Brasilien oder die Suche nach dem neuen Menschen, Mannheim 1994, Bollmann Verlag, S.142)

 

Sertao

Tapajos